November-Stamm der SVP Weiningen

Am 5. November fand der letzte Stamm der SVP Weiningen für das Jahr 2010 statt. Traditionsgemäss wurde er zu einem Raclette-Plausch erweitert. So empfingen Rosmarie und Ruedi Hässig zahlreiche Mitglieder in der Hönggerhütte auf dem Altberg. An dieser Stelle sei ihnen und ihren Helfern für die Bewirtung, sowie dem Bergclub Höngg für das Gastrecht noch einmal unser Dank auszusprechen.


Zu den Traktanden zählte die bevorstehende Volksabstimmung vom 28. November 2010. Die Parolen zu den beiden Volksinitiativen auf Bundesebene standen längst fest und es mussten hierzu denn auch nicht viele Worte verloren werden.

Kontroverser diskutierten die Anwesenden jedoch verkehrsplanerische Themen, welche von den beiden Gemeinderäten Hanspeter Haug und Wilfried Werffeli erläutert wurden.


Wilfried Werffeli stellte das Projekt der Limmattalbahn vor. Dabei soll diese künftig die wachsenden Arbeitsplatz- und Wohngebiete zwischen Zürich-Altstetten, Schlieren, Urdorf, Dietikon, Spreitenbach und Killwangen als Meterspurbahn verbinden und zugleich als Feinverteiler an das übergeordnete S-Bahn-Netz anbinden. Seit dem 1. Juli 2010 erarbeitet die Limmattalbahn AG das Vorprojekt zusammen mit externen Planungsbüros. Bis Ende 2011 werden die noch offenen Punkte betreffend Linienführung geklärt und die Lage und Gestaltung der Haltestellen, sowie die Investitionskosten genauer definiert. Für Weiningen ist insbesondere relevant, wie die Verkehrsknotenpunkte Schlieren und Dietikon aussehen sollen, über welche unsere Gemeinde an die Limmattalbahn angeschlossen würde. Die Meinungen gehen diesbezüglich unter den involvierten Planungsbüros offenbar weit auseinander und es bleiben noch viel Fragen offen. Es soll Stimmen geben, welche die Bahn noch vor der dritten Gubriströhre in Betrieb nehmen wollen, was doch ein gar ehrgeiziges Ziel darstellt.


Hanspeter Haug erläuterte im Anschluss an die Ausführungen von Wilfried Werffeli die Pläne hinsichtlich der Verkehrsberuhigung auf der Badenerstrasse. Massnahmen sind mit Blick auf den Ausbau des Gubristtunnels angezeigt, will man dem befürchteten (Ausweich-)Verkehr entgegentreten. Hierzu soll die Badenerstrasse aus Sicht der motorisierten Verkehrsteilnehmer möglichst unattraktiv gestaltet werden, sodass diese zwangsläufig Ausweichrouten benutzen. Da die Badenerstrasse eine Staatsstrasse darstellt und insofern dem Kanton Zürich die Strassenhoheit zukommt, will die Gemeinde Weiningen die Gelegenheit beim Schopf packen, liegen beim Kanton nämlich Pläne zur Sanierung der Badenerstrasse vor. Dabei könnte die Gemeinde zum Bau von verkehrsberuhigenden Massnahmen von einer finanziellen Unterstützung durch den Kanton profitieren, gehört der Dorfkern von Weiningen gemäss dem aktuellen Richtplan (Beschluss des Kantonsrates vom 31. Januar 1995) doch zur Liste der schutzwürdigen Ortsbilder von kantonaler Bedeutung. Infrage kommen einerseits optische Verengungen der Fahrbahn, andererseits auch eine Versetzung der Bushaltestellen zur Mitte der Fahrbahn, sodass der Verkehr hinter dem Bus halten müsste. Während einige Mitglieder der SVP Weiningen die Massnahmen begrüssten, sprachen andere den Erfolg der Massnahmen ab, da es an potentiellen Ausweichrouten fehle und der Automobilist dennoch den Weg durch Weiningen einem Umweg über Würenlos oder das Frankental via Grünwald vorziehe, um ins Furttal zu gelangen. Darüber hinaus könne es nicht sein, dass nun jedes Dorf für sich Pläne ausarbeite um „ihre“ Strassen möglichst unattraktiv zu gestalten. Dies führe dazu, dass der Verkehr infolge der steigenden Wohnbevölkerung gleichwohl zunimmt, die Strassen ihre Kapazitäten aufgrund der Verkehrsberuhigungsmassnahmen verlieren und die Verkehrsteilnehmer schlussendlich mangels praktikabler Ausweichrouten doch ihren gewohnten Weg wählen. Die unmittelbaren Folgen für den Dorfkern Weiningen wären nebst Kolonnen, Mehrlärm durch Abbremsen vor und Beschleunigen nach Verkehrbeschränkungen, sowie gefährliche Überholmanöver an Bushaltestellen. Wohl effektiver und günstiger wäre unter Umständen eine Verlängerung der entsprechenden Rotlichphasen an der Kreuzung Umfahrungsstrasse, damit generell weniger Fahrzeuge durch den Dorfkern Weiningen fahren.

Im Hinblick auf die zusätzliche Röhre für den Gubristtunnel sind sicher Massnahmen erforderlich, doch scheint ein künstliches „unattraktiv Machen“ wie dies gegenwärtig die Stadt Zürich praktiziert der falsche Weg zu sein. Auf jeden Fall bietet das Thema auch für den nächsten Stamm genügend Gesprächsstoff und die SVP Weiningen ist bestrebt, den Gemeinderat in diesem nicht ganz einfach zu lösenden Problem mit konstruktiven Diskussionen und Vorschlägen zu unterstützen, sodass schlussendlich für alle, sowohl für die Bewohner von Weiningen als auch für die Verkehrsteilnehmer, eine befriedigende Lösung gefunden werden kann.


Im Anschluss an die hitzigen Diskussionen fand der Stamm bei Fruchtsalat, welcher auch rote und grüne Früchte beinhaltete, einen würdigen Abschluss. Zu guter Letzt bleibt zu vermelden, dass trotz der Dunkelheit alle Teilnehmer den Abstieg vom Altberg sicher schafften.